Tipps für Neueinsteiger in den Modellflug:

Was du schon immer über den Modellflug wissen wolltest, findest du hier.

Bevor ein Neueinsteiger in den Modellflug wahllos ein Flugmodell und eine RC-Anlage kauft, empfiehlt es sich,

einmal Rücksprache mit dem Jugendwart oder einem Mitglied des Vereins zu halten.

Diese können Auskunft über Sinn und Unsinn von Modellflugequipment geben.

Ebenso wird Sie ein seriöser Fachhandel entsprechend gut beraten.

Übers Internet oder per Auktion gekaufte Modellsportartikel sind auf den ersten Blick vermeintlich billiger als im Modellbau-Fachhandel,

jedoch besteht mangels Beratung die Gefahr, dass Sie falsche oder ungeeignete Artikel kaufen.

Zum Beispiel Empfänger, die nur für den Indoor-Betrieb geeignet sind, oder Komplettsets, für die es keine Ersatzteile gibt...

Modellhubschrauber sind kein Spielzeug,

sondern hochtechnische Geräte, die bereits bei Ausfall einer einzigen Funktion für den Anfänger meist unkontrollierbar werden.

Auch kleine Modelle können nicht unerhebliche Verletzungen verursachen.

Oft angebotene Indoor-Helikopter dienen in Anfängerhand meistens eher zur Demolierung des Inventars als zum Erlernen des Fliegens.

Ebenso wie die manuelle Geschicklichkeit ist bei einem Fluganfänger auch das Auge zu trainieren.

Das Erkennen, ob ein weit entferntes Flugmodell auf ihn zu oder von ihm weg fliegt, ist nur eines von vielen Beispielen,

das eine richtige Reaktion erfordert.

Fliegt das Modell auf den Fluganfänger zu, ist zudem noch ein Umdenken in der Steuermotorik gefragt...

Mit einem Flugsimulator erlernt man nicht unbedingt das Fliegen, sondern eher diese Steuermotorik.

Zum einfachsten Erlernen des Modellfliegens empfiehlt es sich, Mitglieder oder Jugendwart auf eine Schulung (nicht kommerzieller Art) anzusprechen,

oder eine professionelle Flugschule zu besuchen.

Mit speziellen Lehrer-Schüler-Fernsteuerungssystemen kann der Fluglehrer dem Schüler nach und nach die einzelnen Steuerungsbefehle übergeben,

bis dieser sicher starten, fliegen und landen kann.

Zur Steuerung eines Modells gibt es für die Sender vier verschiedene Steuermodes.

Welcher Steuermode verwendet wird ist frei wählbar (oder die Fernsteuerung meistens entsprechend umrüstbar).

Flugschüler richten sich meist nach dem Steuermode des Fluglehrers,

damit dieser im Zweifelsfalle behilflich sein kann oder ins Geschehen eingreifen kann.

Safety First!

Lagern Sie Ihre LiPo-Akkus am besten in einem feuerfesten Sicherheitskoffer- oder Safe.

Für den Transport der Akkus gibt es preisgünstige LiPo-Taschen.

In Brand geratene LiPo-Akkus lassen sich übrigens nicht mit Wasser oder einem herkömmlichen Pulverlöscher löschen.

Hier hilft am besten Sand!




Grundsätzliches:

Für den Modellflug empfiehlt es sich, ein modernes und zugelassenes 2,4-GHz-System einzusetzen.

Vom Einsatz von 35 -MHz oder 40-MHz-Anlagen rate ab!

Die Gefahr besteht aber dabei, dass diese Kanäle auch durch Auto- oder Schiffmodelle in der Nähe benutzt werden könnten,

und dadurch das Modell unter Umständen unsteuerbar wird.


  • Neueinsteiger sollten nicht mit sehr kleinen Flugmodellen oder Hubschraubern beginnen.

    Kleine Modelle sind in der Regel sehr "kippelig" und der unerfahrene Pilot mit plötzlichen "Aktionen" des Flugmodells überfordert.

  • Offene Fragen zum Zusammenbau des Modells oder zur Einrichtung der RC-Anlage sollten mit erfahrenen Mitgliedern des Vereins geklärt werden.

  • Bevor ein Flugmodell in die Luft gebracht wird, ist eine entsprechende Versicherung abzuschließen (s.o.)

  • Bevor ein Flugmodell in die Luft gebracht wird,

    sollte es durch ein erfahrenes Vereinsmitglied oder durch den Jugenwart auf seine Flugtauglichkeit geprüft werden.

    Die Vereine besitzen meist dazu auch ein Schallpegelmessgerät zur Ermittlung der Lautstärke eines Modells.

  • Vor Einschalten des Senders ist grundsätzlich ein Eintrag in den Flugleiterbericht erforderlich und die Frequenzmarke an die Frequenztafel zu hängen!

    Bei einer Frequenz-Doppelbelegung ist der Betrieb mit dem anderen Mitglied unbedingt persönlich abzustimmen!

    Die Frequenzmarke sollte aus festem Material sein und neben dem Kanal auch den Namen des Piloten verraten.

  • Bei den ersten Alleinflügen sollte ein erfahrenes Mitglied, das den gleichen Steuermode der Fernsteuerung beherrscht, anwesend sein.

  • Die ersten Flüge sollten bei ruhigem Wetter und bei wenig Flugbetrieb stattfinden.

  • Sämtliche Modelle sind mit einer Registriernummer (e-ID) zu versehen.

    Das Schild bedarf keinerlei besonderen Anforderungen. Also es muss z.B nicht feuerfest sein.

    Es reicht auch ein Stück Papier. Es muss außen am Modell befestigt sein, außer bei Scale Modellen,

    dort reicht eine gut sichtbare Stelle z.B im Akkufach oder unter der Kabinenhaube.


    Auch wenn Flugmodelle "nur mal eben" auf der "wilden Wiese" geflogen werden, ist der Abschluss einer dafür ausgelegten Versicherung

    (z.B. beim Deutschen Modellfliegerverband) erforderlich.

    Übrigens haften die meisten "normalen" Haftpflichtversicherungen nicht für etwaige Schäden durch ein motorbetriebenes Flugmodell!

    Wer auf einem fremden Grundstück sein Flugmodell starten möchte, benötigt die Erlaubnis des Grundstückeigentümers.

    Für Flugmodelle mit Verbrennungsmotor gelten darüber hinaus noch spezielle Vorschriften

    bezüglich des Abstandes zu Wohnhäusern und Verkehrswegen.

    Halten Sie mit jedem Flugmodell, egal ob groß oder klein, immer einen Sicherheitsabstand zu Personen oder Tieren ein!

    Überfliegen Sie auch keine Straßen, Wege oder Häuser!

    Landen Sie unverzüglich Ihr Modell sobald Funktionsstörungen auftreten!

    Starten Sie Ihr Modell auf keinen Fall bei Funkstörungen!




    Wartung und Pflege:

    Nach jedem Flug sollte das Modell auf etwaige Schäden hin untersucht werden.

    Ganz besondere Aufmerksamkeit ist dem Antrieb, den RC-Komponenten und den Kabeln zu widmen.

    Bereits bei geringsten "Unregelmäßigkeiten" im Flug empfiehlt es sich, das Modell sofort zu landen und auf Schäden zu untersuchen.

    Auch der Sender sollte regelmäßig auf volle Funktionsfähigkeit überprüft werden! Schwach werdende Akkus sollten frühzeitig ausgetauscht werden.

    Ein regelmäßiger Reichweitentest mit eingeschobener Senderantenne gibt Auskunft über den Zustand des Senders und der Empfangsanlage.

    Ohne "Zappler" sollten 50 Meter Abstand erreicht werden.

    "Verbesserungen" an einem Flugmodell sollten vorher unbedingt mit einem erfahrenen Modellpiloten besprochen werden,

    da ansonsten immer die Gefahr der "Verschlimmbesserung" besteht und das Modell eventuell schlechter fliegt oder sogar nicht mehr steuerbar ist.

    Reparaturen sind sehr sorgfältig und mit geeigneten Materialien durchzuführen.

    Bei Jugendlichen sollte ein erfahrener Modellpilot die Reparatur überprüfen.




    Werkzeug:

    Nur mit ordentlichem Werkzeug lassen sich ordentliche Einstellungen und Reparaturen durchführen.

    Mit einem billigen Inbusschlüssel zum Beispiel werden die Schrauben innen eher rund als außen fest.

    Beim Modellfliegen am Modellflugplatz sollte man grundsätzlich eine gewisse Standardausrüstung an Werkzeug und Zubehör dabei haben.

    Dazu ist es hilfreich, wenn man zu Hause schon eine Checkliste hat:

    • Modellflugzeug mit all seinen Einzelteilen eingepackt?

    • Sender und geladene Akkus eingepackt?

    • Standard Werkzeuge wie Schraubendreher, Inbusschlüssel und Zangen dabei?

    • Klebstoff und Klebeband dabei?

    • Diese Liste muss jeder für sich selbst vervollständigen und diese vor jedem Besuch am Modellflugplatz kontrollieren.

    Ich kenne niemanden, der nicht schon einmal aus Nachlässigkeit irgendetwas vergessen hat.



    Alle Angaben ohne Gewähr. Sollte etwas nicht stimmen, dann bitte einfach kurz mitteilen...